Vorwort
Im Jahr 2022 waren vermehrt extreme Wetterereignisse zu verzeichnen, wie etwa anhaltende Trockenheit in den Sommermonaten und Starkregen mit Überschwemmungen in ganz Europa im Herbst und Winter. Die Folgen des Klimawandels sind bereits spürbar und dürften sich in Zukunft noch verstärken. Die Europäische Zentralbank (EZB) ist sich ihrer Verantwortung bewusst, zu einem geordneten Übergang zu einer klimaneutralen Wirtschaft beizutragen, und weiß auch, wie wichtig es ist, durch eine Reduzierung der eigenen Umweltauswirkungen Veränderungen zum Besseren voranzutreiben.
In diesem Sinne sind wir in vielen Bereichen aktiv und ändern auch unseren Arbeitsalltag entsprechend. Im Jahr 2022 erreichten wir mehrere Meilensteine auf dem Weg zu unserem Ziel, unsere CO2-Emissionen zu reduzieren. Wir orientieren uns dabei an der Vorgabe des Pariser Klimaschutzabkommens, die Erderwärmung auf 1,5 Grad Celsius zu beschränken. In diesem Rahmen streben wir an, den Fußabdruck unserer Organisation um 46,2 % zu reduzieren.
Um den Betrieb der EZB-Gebäude weiter zu dekarbonisieren, wurde das Heizungssystem des Eurotowers auf eine erneuerbare Energiequelle – Biogas statt Erdgas – umgestellt, was einen deutlichen Gewinn für die Umwelt darstellt. Darüber hinaus unterstützte die EZB 2022 die Bemühungen der Europäischen Union um kurzfristige Energieeinsparungen aktiv, indem sie selbst verschiedene Maßnahmen ergriff. Durch diese Energiesparmaßnahmen wurde der Heiz- und Kühlenergieverbrauch im Vergleich zum Vorjahr um 18,6 % gesenkt.
Wie viele Organisationen hat auch die EZB im vergangenen Jahr ihre Arbeitsweise auf den Prüfstand gestellt und neue Richtlinien für das Teleworking eingeführt. Ziel ist ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Flexibilität für die Beschäftigten bei der Wahl des Arbeitsorts und der Förderung von Zusammenarbeit und sozialer Interaktion. Ab Mai 2022 kehrten unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nach und nach in ihre Büros zurück, und die Gebäude der EZB füllten sich wieder. In den Jahren der Pandemie waren diese Gebäude nur sehr spärlich belegt, da von zu Hause aus gearbeitet werden sollte, um die Ausbreitung von Covid-19 zu bremsen. Mit der schrittweisen Aufhebung der pandemiebedingten Beschränkungen wurden auch die Dienstleistungen vor Ort wieder stärker genutzt, von den Kantinen der EZB bis hin zu Reinigungsdiensten. Auch die Reisetätigkeiten, die nahezu zwei Jahre lang zum Erliegen gekommen waren, wurden wieder aufgenommen. Nicht nur die Beschäftigten der EZB gingen wieder auf Dienstreisen, sondern auch externe Kolleginnen und Kollegen, die zu Sitzungen und Konferenzen der EZB anreisten. Um die damit verbundenen Emissionen zu kontrollieren und so weit zu drosseln, dass sie nicht wieder auf den Stand vor der Pandemie ansteigen, wurden im Rahmen des aktuellen Umweltmanagementprogramms diverse Ziele und Maßnahmen eingeführt, z. B. die Beschränkung der mit Dienstreisen verbundenen Emissionen auf 60 % des Niveaus von 2019.
Bei unserer strategischen Umweltarbeit ließen wir uns weiterhin von dem Grundsatz leiten, innerhalb und außerhalb der EZB Zusammenarbeit und Engagement zu fördern. Die EZB bekräftigte ihren Einsatz für die Umwelt durch eine verstärkte interne und externe Kommunikation. Innerhalb der Organisation wurden ein Umweltwettbewerb und eine Sensibilisierungskampagne für nachhaltige Mobilität veranstaltet. Zugleich vertiefte die EZB ihren gewinnbringenden Austausch mit anderen öffentlichen Institutionen.
Auch in Zukunft werden wir unser Versprechen einhalten, unsere Bemühungen um Nachhaltigkeit und Klimaschutz zu verstärken. Gemeinsam mit allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sehe ich unserem weiteren Einsatz für die Ziele des Pariser Abkommens und die Klimaneutralitätsziele der Europäischen Union erwartungsvoll entgegen. Wir werden unsere Schritte auf diesem Weg kontinuierlich überwachen und anpassen, um sicherzustellen, dass wir unsere Zwischenziele erreichen.
Luis de Guindos
Vizepräsident der Europäischen Zentralbank
1 Das Jahr in Zahlen
Abbildung 1
Highlights 2022
Abbildung 2
2022 in Zahlen
Weitere Einzelheiten zu allen diesen Entwicklungen finden Sie in Kapitel 4 – Umweltaspekte und -auswirkungen der EZB-Aktivitäten.
2 Umweltmanagement bei der EZB
2.1 Umfeld der Organisation
Anfang 2022 stand der Tagesbetrieb der EZB noch im Zeichen der Corona-Pandemie. Aufgrund von Reise- und Kontaktbeschränkungen sowie Teleworking waren weniger Beschäftigte vor Ort. Ab Mai wurden die Beschränkungen und Sicherheitsbestimmungen schrittweise aufgehoben, sodass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der EZB in größerer Zahl als in den Vorjahren in ihre Büros zurückkehrten oder Dienstreisen unternahmen. Um einen steilen Anstieg der Emissionen im Anschluss an die Pandemie zu verhindern, waren bereits 2021 interne Richtlinien zur Begrenzung der Emissionen erarbeitet worden, die durch Dienstreisen und durch die Anreise von Konferenzteilnehmern zur EZB entstehen. Zwar nahmen die Dienstreisen 2022 zu, sodass erwartungsgemäß ein Wiederanstieg eintrat, doch die dadurch bedingten Emissionen waren um 64 % niedriger als vor der Pandemie 2019 (weitere Einzelheiten in Kapitel 3.2 – Indirekte Emissionen).
Die EZB legt weiterhin großen Wert darauf, ihre Emissionen zu verringern und auf der Ebene der eigenen Organisation zur Bekämpfung des Klimawandels beizutragen. Im Licht der europäischen und deutschen Vorgaben und Verordnungen zur Energieeffizienz wurden im Sommer 2022 zahlreiche Maßnahmen zur weiteren Energieeinsparung getroffen. Auch künftig werden Veränderungen auf Organisationsebene mitsamt den damit verbundenen Chancen und Risiken ebenso wie die Erwartungen der Beteiligten als wichtige Faktoren in die Weiterentwicklung des Umweltmanagementsystems der EZB und die Gestaltung seiner Ziele und Maßnahmen einfließen.
Über das Umweltmanagementsystem hinaus trägt die EZB ihren Teil zur Bekämpfung des Klimawandels bei, indem sie im Rahmen ihres Mandats die Preisstabilität im Euroraum wahrt und zur Sicherheit und Solidität des europäischen Bankensystems beiträgt. 2021 richtete die EZB das Kompetenzzentrum Klimawandel (Climate change centre, CCC) ein. Seine Aufgabe besteht darin, die Klimastrategie der EZB zu entwerfen und zu steuern, den Klimaschutz gemeinsam mit internen und externen Akteuren in der Praxis voranzutreiben und hierfür auch die einschlägigen Ausschüsse und Foren auf der Ebene des Eurosystems zu nutzen. Im Rahmen seiner Steuerungs- und Koordinierungsarbeit mit Bezug auf Klimafragen hat das CCC in der Klimaagenda der EZB Prioritäten und Aktivitäten festgelegt und diese Agenda auf einer neuen Seite zum Thema Klimawandel und die EZB auf der Website der EZB veröffentlicht. Im Zentrum der Agenda stehen drei Hauptziele, von denen sich die EZB bei ihren klimabezogenen Aktivitäten leiten lässt: Steuerung und Minderung der mit dem Klimawandel verbundenen finanziellen Risiken und Bewertung seiner wirtschaftlichen Auswirkungen, Förderung eines nachhaltigen Finanzwesens, um einen geordneten Übergang zu einer CO2-armen Wirtschaft zu unterstützen, und Weitergabe unseres Fachwissens zur Förderung umfassenderer Verhaltensänderungen. Mit ihrem Umweltmanagementsystem trägt die EZB zu dem letztgenannten Ziel bei, indem sie ihre eigenen Umweltauswirkungen reduziert und ihre Umweltweltleistung in einer jährlichen Umwelterklärung transparent darstellt.
Die EZB legt jährlich über ihre wichtigsten klimabezogenen Tätigkeiten Rechenschaft ab, sowohl in ihrem Jahresbericht als auch im EZB-Jahresbericht zur Aufsichtstätigkeit. Auch auf ihrer Website wird dieses Thema regelmäßig behandelt. Zudem veröffentlichte die EZB 2023 gemeinsam mit den Zentralbanken des Eurosystems erstmals die Offenlegungen klimabezogener Finanzinformationen in Bezug auf die Bestände des Eurosystems an zu geldpolitischen Zwecken gehaltenen Unternehmensanleihen und nicht zu geldpolitischen Zwecken gehaltenen Portfolios.
2.2 Überblick über das Umweltmanagementsystem
In der Umwelterklärung der EZB 2023 werden die Umweltdaten für die drei Gebäude aufgeführt, die im Umweltmanagementsystem erfasst sind: das EZB-eigene Hauptgebäude sowie die angemieteten Liegenschaften im Frankfurter Stadtzentrum – der Eurotower und das Japan Center. Seit 2018 belegt die EZB sämtliche Büroflächen in diesen drei Gebäuden.
Da die Gebäude in verschiedenen Jahren nach unterschiedlichen Bauvorschriften errichtet wurden, werden zur Bewertung ihrer Umweltleistung die Daten für das Hauptgebäude getrennt von den aggregierten Daten für die Gebäude im Stadtzentrum dargestellt.
In ihrem Umweltmanagementsystem richtet sich die EZB nach dem dreijährigen Berichtszyklus, der im Gemeinschaftssystem für Umweltmanagement und Umweltbetriebsprüfung der Europäischen Union (EMAS) vorgesehen ist. Bei der diesjährigen Umwelterklärung handelt es sich um die erste Aktualisierung der EZB-Umwelterklärung 2022.
In der Umweltpolitik der EZB wird beschrieben, wie die EZB sich dem Umweltschutz verschrieben und welche strategischen Prioritäten sie sich gesetzt hat, um ihre Umweltleistung zu verbessern. Weitere Informationen über die Umweltpolitik der EZB und die Governance ihres Umweltmanagementsystems finden sich auf der EZB-Website.
3 Der CO2-Fußabdruck der EZB
Die CO2-Emissionen der EZB werden nach dem Greenhouse Gas Protocol berechnet, in dem direkte und indirekte Emissionen nach Scope 1, 2 oder 3 kategorisiert werden. Die Systemgrenzen für die CO2-Bilanzierung der EZB wurden im Vergleich zur vorigen Umwelterklärung unverändert beibehalten, nachdem Scope 3 im Jahr 2021 erheblich erweitert worden war. Aus Abbildung 3 geht hervor, wie sich der aktuelle CO2-Fußabdruck der EZB zusammensetzt.
Abbildung 3
Zusammensetzung des CO2-Fußabdrucks der EZB
Die Gesamtemissionen blieben 2022 gegenüber 2021 weitgehend unverändert (Grafik 1). In den einzelnen Kategorien sind jedoch erhebliche Veränderungen zu verzeichnen. Die Scope-1-Emissionen sind deutlich zurückgegangen, seit die Heizung im Eurotower von Erdgas auf Biogas umgestellt wurde. Dieses wird entsprechend den Regeln des Greenhouse Gas Protocol unter Scope 2 bilanziert.
Im Vergleich zu 2021 sind die Scope-2-Emissionen um 9,7 % gestiegen. Der Grund ist die stärkere Belegung der Gebäude, weil die Beschäftigten 2022 in ihre Büros zurückkehrten, und die dadurch bedingte erhöhte Fernwärmenutzung. Der Anstieg der Scope-2-Emissionen wurde zum Teil durch die Maßnahmen ausgeglichen, die zum 1. September 2022 entsprechend der Verordnung der Bundesregierung über kurzfristige Energieeinsparungsmaßnahmen eingeführt wurden.[1] Die Scope-3-Emissionen nahmen im Vergleich zu 2021 um 25,2 % zu, was darauf zurückzuführen ist, dass nach dem Ende der pandemiebedingten Einschränkungen vermehrt Dienstreisen stattfanden und Konferenzteilnehmer zur EZB anreisten. Dennoch sind die Scope-3-Emissionen nach wie vor deutlich niedriger als vor der Pandemie. Insgesamt sind die von der EZB ausgewiesenen Emissionen von 2021 bis 2022 um 0,2 % zurückgegangen.
Grafik 1
CO2e-Gesamtemissionen: Scope 1, 2 und 3
Die Hauptprioritäten der EZB sind nach wie vor die Vermeidung von Emissionen und die Verringerung des CO2-Fußabdrucks. Ergänzend dazu kompensiert die EZB unvermeidliche Emissionen. Seit 2018 kauft sie CO2-Gutschriften, die nach dem „Gold Standard“ und dem „Verified Carbon Standard“ zertifiziert sind, um ihre ausgewiesenen Treibhausgasemissionen auszugleichen. Mit den ausgewählten Gutschriften werden weltweit nachhaltige Projekte unterstützt. Mit den 2022 zur Kompensation der Restemissionen aus dem Jahr 2021 erworbenen Gutschriften wurden Bohrungen finanziert, die der Versorgung mit sauberem Trinkwasser dienen und so die Gesundheit und das Wohlergehen der Menschen an den betreffenden Orten verbessern. Teile der Mittel flossen auch einem regionalen Windparkprojekt zu, das saubere und erschwingliche Energie erzeugen soll. Um diese Praxis fortzusetzen, bereitet die EZB derzeit eine öffentliche Ausschreibung für die Kompensation ihrer Restemissionen an CO2 aus dem Jahr 2022 vor.
Emissionen aus bestimmten von der EZB eingekauften Waren und Dienstleistungen werden bereits von den Lieferanten und Dienstleistern selbst kompensiert, z. B. Teile der Emissionen aus Büropapier und die vorgelagerten Emissionen aus Bahnreisen innerhalb Deutschlands, die von dem entsprechenden Zertifikat[2] abgedeckt werden. Seit 2022 und rückblickend bis 2019 werden die kompensierten Emissionen aus Büropapier unter Scope 3 erfasst und zusätzlich außerhalb der Scopes dargestellt.
Kapitel 5 ‒ Technische Informationen enthält weitere Informationen zu den relevanten Daten.
3.1 Emissionen aus dem Betrieb der EZB-Gebäude
Direkte Emissionen (Scope 1) und indirekte Emissionen aus zugekaufter Energie (Scope 2), die in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Betrieb der EZB-Gebäude stehen, stammen vorwiegend aus dem Verbrauch von Heiz- und Kühlenergie sowie Kraftstoffen. 2022 machten diese Emissionen 15,9 % des gesamten CO2-Fußabdrucks der EZB aus. Die vorgelagerten Emissionen aller Energiequellen werden unter Scope 3 bilanziert und sind in Kapitel 3.2 – Indirekte Emissionen beschrieben. Die aus Stromverbrauch resultierenden (unter Scope 2 erfassten) Emissionen belaufen sich unter dem marktbasierten Ansatz auf null, da die EZB den Strom für ihre Gebäude seit 2016 zu 100 % aus erneuerbaren Quellen bezieht. Dennoch bleiben die Steigerung der Energieeffizienz und die Senkung des Stromverbrauchs wichtige Ziele des Umweltmanagementsystems der EZB.
Grafik 2
CO2e-Emissionen: Scope 1 und 2
3.2 Indirekte Emissionen
Indirekte Emissionen (Scope 3) machten im Berichtsjahr insgesamt 84,1 % des CO2-Fußabdrucks der EZB aus. Die spezifischen Änderungen bei den Scope-3-Emissionen 2022 sind in Kapitel 4 ‒ Umweltaspekte und -auswirkungen der EZB-Aktivitäten beschrieben.
Dienstreisen und Hotelaufenthalte
Ab Mai 2022 wurden die pandemiebedingten Beschränkungen für Dienstreisen schrittweise aufgehoben. Infolgedessen stiegen die Emissionen aus Dienstreisen und Hotelaufenthalten 2022 im Vergleich zum Vorjahr um mehr als das Zehnfache an, blieben jedoch deutlich unterhalb der Niveaus von 2019. Diese Entwicklung droht in einen starken Anstieg der CO2e-Emissionen aus Dienstreisen gegenüber den Pandemiejahren zu münden. Um den Wiederanstieg der Emissionen zu begrenzen, hat sich die EZB zum Ziel gesetzt, die jährlichen reisebedingten CO2e-Emissionen in den Jahren 2022 bis 2024 auf maximal 60 % des Niveaus von 2019 zu begrenzen. 2022 erreichten die durch Dienstreisen verursachten Emissionen 35,8 % des Stands von 2019. Dieser steile Anstieg unterstreicht, wie wichtig es ist, die Entwicklung dieser Emissionen genau zu überwachen und frühzeitig ehrgeizige Ziele zu definieren, um eine dauerhafte Reduktion der Emissionen aus Dienstreisen zu erreichen.
Unter den Emissionen aus Dienstreisen werden auch die Well-to-Tank-Emissionen[3] für alle auf fossilem Kraftstoff basierenden Beförderungen und der RFI-Faktor für Flugreisen[4] erfasst. Im Rahmen eines Best-Practice-Verfahrens misst die EZB sowohl die RFI- als auch die Well-to-Tank-Emissionen, um die Umweltauswirkungen ihrer reisbedingten Emissionen vollständig abzubilden. Auch Emissionen aus Hotelaufenthalten sind in dieser Kategorie enthalten. Weitere Informationen sind Kapitel 4.9 ‒ Dienstreisen zu entnehmen.
Reisen wegen Konferenzteilnahme
Der CO2-Fußabdruck der EZB enthält auch die Emissionen, die durch die An- und Abreise zu Konferenzen und Veranstaltungen in den Räumlichkeiten der EZB verursacht werden. Bei der Berechnung dieser Emissionen wird bei Flugreisen der RFI-Faktor berücksichtigt, und bei auf fossilen Kraftstoffen beruhende Beförderungsoptionen werden die Well-to-Tank-Emissionen berücksichtigt. Obwohl es dadurch wahrscheinlich zu Doppelzählungen von Dienstreisen der Delegierten kommt und die EZB nur wenig Einfluss auf die Verkehrsmittelwahl externer Teilnehmer hat, wurden diese Emissionen im Rahmen der Scope-3-Erweiterung 2021 bewusst in den CO2-Fußabdruck aufgenommen. Allerdings müssen bei Berechnung dieser Emissionen aufgrund mangelhafter Datenqualität zahlreiche Schätzungen und Annahmen zugrunde gelegt werden. Dennoch überwacht die EZB diese Emissionen und bemüht sich, den Wiederanstieg nach der Aufhebung der pandemiebedingten Beschränkungen zu begrenzen, indem sie an ihrem Ziel festhält, die Zahl der Konferenzen und Sitzungen bei der EZB, zu denen externe Besucher anreisen, auf 50 % aller solchen Veranstaltungen zu begrenzen. Die Entwicklungen im Jahr 2022 werden in Kapitel 4.9 – Dienstreisen beschrieben.
Arbeitsweg der Belegschaft und Teleworking
Aufgrund der Pandemie arbeiteten die meisten Beschäftigten der EZB in den Jahren 2020, 2021 und zum Teil auch 2022 per Fernzugriff. Somit wurde ein Teil des Energieverbrauchs von den Räumlichkeiten der EZB zu den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern nach Hause verlagert. Aus diesem Grund beschloss die EZB, die Emissionen aus dem Teleworking unter der Kategorie „Arbeitsweg der Belegschaft“ in ihren CO2-Fußabdruck aufzunehmen. 2021 erhob die EZB in der umfassenden Mitarbeiterbefragung, die sie alle zwei Jahre durchführt, die durch Teleworking und Arbeitswege verursachten Emissionen. 2022 wurden diese Daten durch die Belegungsquoten der Gebäude ergänzt, und es wurden weitere Faktoren herangezogen, um die Berechnung der Teleworking-Emissionen zu präzisieren. Im Zuge der Umfrage wurden die Emissionen aus dem Energieverbrauch für Bürogeräte, Beleuchtung, Heizung und Kühlung erhoben. Außerdem wurden Informationen über die Veränderung der durch die Arbeitswege bedingten Emissionen während der Pandemie eingeholt. Die Umfrage ergab, dass sich die durch Teleworking bedingten Emissionen 2022 auf 631,1 Tonnen CO2e beliefen – ein Rückgang um 37,1 % im Vergleich zu 2021. Die durch die Arbeitswege bedingten Emissionen beliefen sich 2022 auf 1 134,0 Tonnen CO2e, was einem Rückgang um 11,5 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Allerdings sollten die Erkenntnisse über Art und Umfang der Umweltauswirkungen von Arbeitswegen und Teleworking unbedingt mit Vorsicht interpretiert werden, da eine Umfrage als Methode naturgemäß begrenzt und von den zugrunde gelegten Annahmen abhängig ist. Weitere Informationen zur Umfrage sind Kapitel 4.9 – Dienstreisen zu entnehmen.
Abfall
Im Zeitraum 2019 bis 2022 hat die EZB die Emissionen aus der Abfallentsorgung ihrer Gebäude kontinuierlich reduziert. Als jedoch 2022 immer mehr Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in ihre Büros zurückkehrten, stiegen die durch die Abfallentsorgung verursachten Emissionen im Vergleich zum Vorjahr um 39,8 % an. Genauere Informationen sind dem Kapitel 4.5 – Abfall und Recycling zu entnehmen.
Erworbene Waren und Dienstleistungen
In diese Kategorie fallen Emissionen aus folgenden Quellen: Catering- und Reinigungsdienstleistungen, externe Druckdienstleistungen, Dienstleistungen im Bereich Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT), Gartendienstleistungen, Büromaterial, Papierverbrauch für Bürozwecke, EZB-Publikationen und sonstige Papierartikel, Stromverbrauch im externen Rechenzentrum sowie Frisch- und Abwasser.
Die Emissionen aus dem Catering beruhen auf dem Lebenszyklus der verwendeten Lebensmittel, wobei auch Aspekte wie der Transport berücksichtigt werden. Die Emissionen aus Gartendienstleistungen werden auf Grundlage des Kraftstoffverbrauchs während der Gärtnerarbeiten geschätzt. Die Emissionen aus Druckdienstleistungen setzen sich aus dem Stromverbrauch und den papierbezogenen Emissionen zusammen. Die Emissionen, die auf Büromaterial und auf Reinigungsdienstleistungen zurückgehen, werden von der EZB auf der Grundlage wertbasierter Emissionsfaktoren geschätzt, weil keine Verbrauchsdaten verfügbar sind. Die Emissionen aus IKT-Dienstleistungen werden anhand der Dauer der von den EZB-Beschäftigten abgehaltenen Videokonferenzen berechnet.
Insgesamt belief sich der Anteil der Emissionen aus erworbenen Waren und Dienstleistungen 2022 auf 9,3 % der gesamten Scope-3-Emissionen. Mit der Rückkehr der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in die Büros und der Wiederaufnahme der Dienstleistungen vor Ort stiegen die Emissionen aus erworbenen Waren und Dienstleistungen 2022 gegenüber 2021 um 30,2 %. Die Emissionen aus Frisch- und Abwasser waren von 2019 bis 2021 stetig gesunken. Dieser Trend wurde jedoch 2022 unterbrochen. Die stärkere Belegung der Gebäude führte zu einem Anstieg um 25,1 % im Vergleich zum Vorjahr. Weitere Informationenfinden sich in Kapitel 4.3 ‒ Materialeffizienz und Kapitel 4.4 ‒ Wasser und Abwasser.
Grafik 3
CO2e-Emissionen: Scope 3
Grafik 4
Aufschlüsselung der Scope-3-Emissionen
Zusätzlich zu den CO2e-Emissionen überwacht die EZB noch weitere Emissionen, die durch ihre Tätigkeiten versursacht werden, wie die Mengen an Schwefeldioxid (SO2), Stickoxid (NOx) und Feinstaub, die von der Fahrzeugflotte der EZB und bei Testläufen der Notstromaggregate ausgestoßen werden. Entsprechend den Anforderungen des Greenhouse Gas Protocol bilanziert die EZB nun auch die biogenen Emissionen[5], die außerhalb von Scope 1, 2 und 3 im Zusammenhang mit ihrem Biogasverbrauch anfallen. Kapitel 5 ‒ Technische Informationen enthält weitere Informationen zu den relevanten Daten.
4 Die Umweltaspekte und -auswirkungen der EZB-Aktivitäten
4.1 Aktualisierte Bewertung der Umweltaspekte
Die EZB bewertet die direkten und indirekten Umweltaspekte anhand von zwei Dimensionen, nämlich der Möglichkeit ihrer eigenen Einflussnahme und der Bedeutung für die Umweltleistung der EZB. Im Vergleich zu den vorangegangenen Jahren haben sich die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den Betrieb der EZB im Verlauf des Jahres 2022 abgeschwächt. Allerdings hatte die Pandemie langfristige Auswirkungen auf die Arbeitsweise der EZB. Durch neue Richtlinien für das Teleworking wurde die Anwesenheitspflicht der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Büro auf mindestens 110 Arbeitstage pro Jahr heraufgesetzt. Damit die Emissionen und Umweltauswirkungen, die durch Dienstreisen und Anreisen zu Konferenzen bei der EZB entstehen, nach der allmählichen Aufhebung der pandemiebedingten Mobilitätsbeschränkungen nicht übermäßig ansteigen, wurden im Umweltprogramm entsprechende Maßnahmen und Ziele festgelegt (weitere Einzelheiten finden sich in Kapitel 3 – Der CO2-Fußabdruck der EZB).
Infolge der Maßnahmen, die gemäß der Verordnung der Bundesregierung über kurzfristige Energieeinsparungsmaßnahmen eingeführt wurden, ist der Energieverbrauch in den Gebäuden der EZB deutlich zurückgegangen. Insgesamt gesehen gab es bei den Umweltaspekten keine gravierenden Änderungen, da die meisten Entwicklungen, z. B. die Emissionen aus Teleworking und Dienstreisen, von Auswirkungen betroffen waren, die mit den Vorschriften für Kontaktbeschränkungen zusammenhingen.
Abbildung 4
Bewertung der direkten Umweltaspekte der EZB
Abbildung 5
Bewertung der indirekten Umweltaspekte der EZB
4.2 Energieeffizienz
Der Energieverbrauch in den EZB-Gebäuden ging 2022 im Vergleich zum Vorjahr um 6,7 % zurück und war um 18 % niedriger als 2019. Der Energieverbrauch konnte gesenkt werden, obwohl die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in die Gebäude zurückkehrten. Der Grund liegt in den Maßnahmen zur Energieeinsparung, die aufgrund der diesbezüglichen Verordnung der Bundesregierung eingeführt wurden. Allerdings ist sich die EZB darüber im Klaren, dass sich ein Teil des Energieverbrauchs infolge des Teleworking in die Privaträume der Beschäftigten verlagert hat.
Um den Energieverbrauch in den Gebäuden der EZB weiter zu verringern, wurden diverse Einsparmaßnahmen ergriffen, z. B. die Absenkung der voreingestellten Temperatur in den Büroräumen und die Verlängerung der Zeiten, in denen nachts und am Wochenende automatisch das Licht ausgeschaltet wird. Darüber hinaus bemüht sich die EZB um die Ausschöpfung weiterer Einsparpotenziale, indem sie sich an einem lokalen Netzwerk für Energieeffizienz beteiligt. Außerdem wirkte sie auf Ebene des Eurosystems an einem Austausch über Energiesparmaßnahmen und deren Abstimmung mit.
Die EZB ist sich darüber bewusst, dass Änderungen der Arbeitsumgebungen und der Arbeitsweise Auswirkungen auf die Umweltaspekte haben, und überprüft daher kontinuierlich, ob sie ihre Vorgehensweise entsprechend anpassen muss. Beispielsweise prüft die EZB derzeit, inwieweit sie die Umweltauswirkungen von Cloud-Diensten messen kann, und sichtet die am Markt bewährten Praktiken.
Der Stromverbrauch stieg 2022 im Vergleich zum Vorjahr um 3,5 %, während der Heiz- und Kühlenergieverbrauch um 17,9 % zurückging. Da immer mehr Beschäftigte vor Ort arbeiteten, wurde im Hauptgebäude gegenüber 2021 erwartungsgemäß mehr Biogas zum Kochen verwendet. Der Verbrauch nahm um 76,1 % zu. Um Essensabfälle zu vermeiden, ging die Kantine der EZB 2022 wieder dazu über, die Gäste ihre Speisen selbst zusammenstellen zu lassen und die Portionen abzuwiegen. Aus diesem Grund kann nicht mehr angegeben werden, wie viele Mahlzeiten serviert wurden.
In früheren Jahren war ein Dashboard für den Energieverbrauch entwickelt worden, um den witterungsbereinigten Energieverbrauch im Hauptgebäude in Echtzeit zu messen und das Gebäudemanagement mithilfe einer Zusatzfunktion für die Prognose zu steuern. Im Jahr 2022 erwies sich dieses Dashboard als überaus nützlich, um zu erfassen, welche Erfolge mit den Energieeinsparungsmaßnahmen, z. B. mit der Absenkung der Heiztemperaturen in den Büros, erzielt wurden.
In den EZB-Gebäuden im Stadtzentrum stieg der Stromverbrauch im Vergleich zu 2021 um 3,1 %. Im Gegensatz dazu ging der Heiz- und Kühlenergieverbrauch um 19 % zurück.
2022 wurde die Heizung im Eurotower von Erdgas auf Biogas umgestellt. Aufgrund der Energieeinsparungsmaßnahmen war der Biogasverbrauch für die Heizung um 20,08 % niedriger als der entsprechende Erdgasverbrauch im Jahr 2021. Im Eurotower sind zwei Blockheizkraftwerde in Betrieb, die aus Biogas (zuvor Erdgas) Wärme und Strom erzeugen, sodass weniger Energie zugekauft werden muss.
Auch der Verbrauch an Fernwärme im Japan Center sank gegenüber dem Vorjahr um 15,8 %. Der Stromverbrauch dagegen blieb bei einem leichten Anstieg um 1,2 % relativ konstant. Durch die Umsetzung gezielter Maßnahmen, z. B. die schrittweise Umrüstung der Beleuchtung auf LED, wird die Energieeffizienz kontinuierlich erhöht. Des Weiteren wurden 2022 drei Kältemaschinen durch Modelle mit einer höheren Energieeffizienz ersetzt, und im Januar 2023 wurde eine vierte Kältemaschine installiert. Infolgedessen dürfte der Verbrauch an Kühlenergie deutlich zurückgehen.
Grafik 5
Energieverbrauch – Hauptgebäude
Grafik 6
Energieverbrauch – Stadtzentrum
4.3 Materialeffizienz
Die EZB arbeitet beharrlich ihrem Ziel entgegen, bis 2024 alle Plastik-Einwegartikel aus Verpflegungseirichtungen mit Publikumsverkehr und dem Küchenbetrieb zu verbannen. In Zusammenarbeit mit dem Catering-Dienstleister wurden verschiedene Maßnahmen zur Reduzierung von Verpackungen erfolgreich umgesetzt, beispielsweise die Abschaffung von Take-Away-Einwegbehältern aus Plastik. Die EZB prüft weitere Möglichkeiten, die Einzelverpackung von Nahrungsmitteln und Besteck zu reduzieren. So wurden 2022 in den Kantinen und im Bistro des Hauptgebäudes rund 2 500 hölzerne Rührstäbchen eingespart, indem sie durch Kaffeelöffel aus Edelstahl ersetzt wurden. In der Gastronomie im Japan Center und im Eurotower werden aus Zuckerrohr hergestellte Einmalverpackungen nicht offen bereitgestellt, sondern müssen von den Gästen ausdrücklich verlangt werden. Als erste Wahl werden wiederverwendbare Alternativen gegen Pfand angeboten. In allen Kantinen wurde ein fleischfreier Tag pro Woche eingeführt, und vegane und vegetarische Speisen werden häufiger und sichtbarer angeboten. Um auf die Umweltauswirkungen der zur Auswahl stehenden Gerichte aufmerksam zu machen, wird auf Begleittafeln über deren CO2-Fußabdruck informiert. Diese Maßnahme wurde nach einem erfolgreichen Pilotprojekt 2021 mittlerweile endgültig eingeführt. Im März 2022 nahmen auch die Caterer, wie bereits in früheren Jahren, an der Earth Hour des World Wildlife Fund teil. Darüber hinaus wurde im Hauptgebäude in Zusammenarbeit mit der Stadt Frankfurt und dem Caterer der EZB von August bis September 2022 eine interaktive Ausstellung zum CO2-Abdruck von Nahrungsmitteln gezeigt.
Im Jahr 2022 richtete die EZB außerdem ein internes Druckzentrum ein, das für mehr Nachhaltigkeit in diesem Bereich sorgt. Beispielsweise wird ein On-Demand-Service angeboten, um Abfälle zu vermeiden, die früher bei unnötig großen Aufträgen aufgrund von Mindestbestellmengen zurückblieben. Es wurden Visitenkarten aus langlebigem Material mit aufgedruckten QR-Codes eingeführt, damit weniger Visitenkarten aus Papier verbraucht werden. Um die Menge an Druck- und zugehörigen Verbrauchsmaterialen zu verringern, wurden aus allen drei EZB-Gebäuden insgesamt 100 Stockwerkdrucker entfernt, d. h. etwa 30 % der vorigen Menge.
In den folgenden Abschnitten wird im Einzelnen beschrieben, welcher Ressourcenverbrauch mit Publikationen, Büropapier, Reinigungsmitteln, Büromaterialien und zur Wasseraufbereitung sowie als Kältemittel eingesetzten Chemikalien verbunden ist. Informationen zu den damit verbundenen CO2e-Emissionen finden sich in Kapitel 3.2 ‒ Indirekte Emissionen (Unterabschnitt zu erworbenen Waren und Dienstleistungen).
4.3.1 Publikationen
Der Papierverbrauch für offizielle Publikationen der EZB ist 2022 im Vergleich zu 2021 um 0,31 Tonnen bzw. 95 % zurückgegangen. Wie in Grafik 7 veranschaulicht, schwankt der Papierverbrauch für EZB-Publikationen allerdings, da er vom Umfang externer Kommunikationskampagnen abhängt. Dennoch ist im Vergleich zu den vorangegangenen Jahren beachtlich, dass der Verbrauch in den Jahren 2020, 2021 und 2022 jeweils deutlich unterhalb einer Tonne lag.
Grafik 7
Papierverbrauch für offizielle Publikationen
4.3.2 Büropapier
Die EZB konnte ihre Umweltauswirkungen verringern, indem sie den Papierverbrauch gegenüber 2021 um 84,7 % reduzierte. Diese starke Verringerung wurde durch eine verstärkte Digitalisierung von Prozessen und durch die Digitalisierung der papierbasierten Dokumentation erreicht. Im Vergleich zu 2019 ging der Verbrauch von Büropapier um rund 93,3 % zurück.
Der verbleibende Papierverbrauch wies einen verringerten Anteil an Recyclingpapier auf. Hatte dieser Anteil 2021 noch 99,3 % betragen, so lag er 2022 bei nur 3,5 %. Diese Entwicklung lässt sich durch den starken Rückgang des Papierverbrauchs erklären. Hinzu kommt, dass die Verfügbarkeit von Recyclingpapier durch Störungen der Lieferketten und Preisentwicklungen beeinträchtigt wurde. Jedenfalls wurden bereits Abhilfemaßnahmen geplant, um diesen Anteil wieder zu erhöhen.
Auf sonstige Produkte, in erster Linie Kalender, entfielen etwa 3 % des Papierverbrauchs der EZB. Mit Ausnahme der Wandkalender im A0-Format werden alle Druckerzeugnisse seit dem Sommer 2022 vor Ort hergestellt, um den mit dem Druck verbundenen Energie- und Ressourcenverbrauch besser kontrollieren zu können.
Grafik 8
Büropapierverbrauch
4.3.3 Reinigungsmittel
Die EZB setzte 2022 biologisch abbaubare mikrobiologische Reinigungsmittel ein. Zusätzlich wurde zur Oberflächendesinfizierung ozonisiertes Wasser verwendet. Insgesamt ist der Verbrauch von Reinigungsmitteln im Hauptgebäude und in den Gebäuden im Stadtzentrum im Vergleich zu 2021 deutlich gestiegen (ca. 177 % bzw. 253 %). Der Grund für diesen Anstieg liegt darin, dass die Gebäude aufgrund ihrer stärkeren Belegung häufiger gereinigt werden mussten. Dennoch ging der Verbrauch im Vergleich zu 2019 um 40,9 % bzw. 53,9 % zurück. Der Verbrauch von Desinfektionsmitteln nahm im Vergleich zu 2021 ebenfalls zu, war aber geringer als 2020.
Grafik 9
Reinigungsmittelverbrauch
4.3.4 Büromaterial
Der Büromaterialkatalog der EZB enthält Hinweise auf Umweltsiegel, damit die Beschäftigten Produkte auswählen können, die weniger umweltbelastend sind. Sowohl 2021 als auch 2022 waren 38 % der im Katalog verzeichneten Büroartikel als umweltfreundlich gekennzeichnet. Es wird daran gearbeitet, diesen Anteil weiter zu erhöhen.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben weiterhin die Möglichkeit, nicht benutzte Büroartikel und andere Büromaterialien an den Lagerraum zurückzugeben, damit sie wiederverwendet werden können. Mit einer gezielten Kampagne sollte verhindert werden, dass die Bestellungen von Büroartikeln mit der Rückkehr der Beschäftigten in ihre Büros zu stark ansteigen, und die Beschäftigten sollten auf Alternativen aufmerksam gemacht werden. Auch in der nachfolgenden internen Kampagne unter dem Motto „Road to Paris“ wurde Materialeffizienz thematisiert. Weitere Informationen hierzu finden sich in Kapitel 4.10 – Kommunikation, Engagement und Sensibilisierung.
4.3.5 Chemikalien zur Wasseraufbereitung und Kältemittel
Der Verbrauch von Chemikalien zur Wasseraufbereitung, in erster Linie Salz zur Wasserenthärtung, nahm 2022 zu. Während der Verbrauch von Chemikalien im Hauptgebäude um 43,2 % zunahm, stieg er in den Gebäuden im Stadtzentrum um mehr als das 2,5-fache (um 163,0 %). In beiden Fällen ist der Anstieg auf die stärkere Belegung zurückzuführen. Der Verbrauch von Chemikalien zur Wasseraufbereitung bewegte sich 2022 in einem ähnlichen Bereich wie 2019. Des Weiteren ist festzustellen, dass in keinem der EZB-Gebäude Kältemittelverluste verzeichnet wurden. Dennoch wurden 2022 Maßnahmen zur Früherkennung von Lecks getroffen, um künftigen Verlusten vorzubeugen und potenzielle Lecks im Eurotower früher aufzuspüren.
Grafik 10
Zur Wasseraufbereitung verwendete Chemikalien
Grafik 11
Kältemittelverluste
4.4 Wasser und Abwasser
Die EZB verbraucht in den von ihr genutzten Liegenschaften Wasser für technische und sonstige Zwecke. Wasser für technische Zwecke wird für die Temperaturregelung innerhalb der Gebäude benötigt, und Wasser für sonstige Zwecke wird in den Büroküchen, Kantinen und Sanitäranlagen verbraucht. Am Hauptgebäude fällt auch für die Bewässerung der Grünanlagen und der Bäume Wasserverbrauch für sonstige Zwecke an. Dieser Umstand muss berücksichtigt werden, wenn man den Verbrauch von Wasser für sonstige Zwecke im Hauptgebäude und in den Gebäuden im Stadtzentrum vergleicht.
Der Frischwasserverbrauch im Hauptgebäude stieg 2022 im Vergleich zu 2021 um 41,4 % an, was auf die verstärkte Anwesenheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor Ort zurückzuführen ist. Der Wasserverbrauch für technische Zwecke stieg um 179,0 % und derjenige für sonstige Zwecke um 13,2 %. Ein Teil des Wassers für sonstige Zwecke wurde für die Pflege der Grünflächen verbraucht. Für die Bewässerung der Grünanlagen am Hauptgebäude und für die Sanitäreinrichtungen in seinen unteren Stockwerken nutzt die EZB Regenwasser, das auf dem Dach der Großmarkthalle gesammelt wird, um weniger Frischwasser zu verbrauchen. Der Gesamtverbrauch an Frischwasser ist 2022 gegenüber 2021 zwar gestiegen, ging aber im Vergleich zu 2019 um 58,7 % zurück. Der Grund sind Wassereinsparungsmaßnahmen im Außenbereich, z. B. wurden die Bäume mit Bewässerungsbeuteln versehen, und die Rasenflächen wurden in den Sommermonaten nicht bewässert.
Im Vergleich zu 2021 verzeichneten die Gebäude im Stadtzentrum beim Frischwasserverbrauch einen Anstieg um 5,2 %. Dabei ging der Frischwasserverbrauch für technische Zwecke um 1,9 % zurück, und derjenige für sonstige Zwecke stieg um 8,3 %. Der Gesamtverbrauch der Gebäude im Stadtzentrum an Frischwasser war 2020 und 2021 relativ konstant geblieben, hatte sich jedoch im Vergleich zu 2019 um 29 % reduziert.
In Kapitel 3.2 ‒ Indirekte Emissionen (Unterabschnitt zu erworbenen Gütern und Dienstleistungen) finden sich weitere Einzelheiten zu den mit Wasser und Abwasser verbundenen CO2e-Emissionen.
Grafik 12
Wasserverbrauch – Hauptgebäude
Grafik 13
Wasserverbrauch – Stadtzentrum
4.5 Abfall und Recycling
Um die Umweltauswirkungen des Abfallaufkommens zu verringern, hat die EZB die Vermeidung und Reduzierung von Abfällen in ihre Umweltziele aufgenommen. Um ihr Ziel zu erreichen, die Restmüllmenge pro Arbeitsplatz bis 2023 gegenüber 2018 um 5 % zu verringern, wurden 2022 Maßnahmen eingeführt, um die Zusammenarbeit und Sensibilisierung sowohl der Beschäftigten als auch der Dienstleister zu verbessern.
Aufgrund der gestiegenen Belegung der Gebäude stieg das Abfallaufkommen 2022 im Vergleich zu 2021 um 50,3 %. Auf ungefährliche Abfälle, d. h. Plastikverpackungen, Bioabfall, Restmüll, Papiermüll aus vertraulichen Dokumenten sowie Papier und Kartonagen entfielen 90,3 % der Gesamtabfallmenge. Auf gefährliche Abfälle entfielen 9,7 % der Gesamtabfallmenge bzw. in absoluten Zahlen 51 Tonnen. Zu den gefährlichen Abfällen zählen als Unterkategorien Elektromüll (4,2 Tonnen) und sonstiger gefährlicher Abfall (46,8 Tonnen), bei dem es sich vorwiegend um Batterien handelt. Die EZB reduzierte ihren IT-Abfall im Jahr 2022, indem sie sich an Programmen für die gezielte Wiederverwendung von IT-Geräten beteiligte. Möbel und technische Geräte werden grundsätzlich so weit wie möglich wiederverwendet.
Das Gesamtabfallaufkommen des Hauptgebäudes stieg 2022 im Vergleich zum vorigen Berichtszeitraum um 34,2 %. Dabei ist festzustellen, dass die Menge in allen Abfallkategorien zunahm. Der Grund liegt darin, dass die vermehrte Anwesenheit von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den Gebäuden der EZB zu einem höheren Verbrauch an verpackten Produkten führte. Die Menge an Bioabfall einschließlich Fettabscheiderabfälle stieg von 2021 bis 2022 extrem an. Der Anstieg um 81,4 % ist auf die höhere Nachfrage in den Kantinen zurückzuführen. Andererseits konnte die EZB die Gesamtabfallmenge des Hauptgebäudes im Vergleich zu 2019 um etwa 42,5 % verringern.
Auch bei den Gebäuden im Stadtzentrum nahm die Abfallmenge 2022 im Vergleich zu 2021 zu, nämlich um 85,1 %. Dabei sind allerdings starke Unterschiede zwischen den einzelnen Abfallkategorien zu beobachten: Der Papiermüll aus vertraulichen Dokumenten und der Verpackungsmüll gingen zurück (-43,7 % bzw. -62,6 %). Einen Anstieg gab es hingegen beim Abfall aus Papier und Kartonagen (+147,1 %), beim Restmüll (+217,7 %) und beim Biomüll einschließlich Fettabscheiderabfällen (+191,0 %). Grund hierfür ist die höhere Nachfrage nach den Dienstleistungen der Küchen und Büroküchen. Im Vergleich zu 2019 konnte die EZB das Gesamtabfallaufkommen der Gebäude im Stadtzentrum um 47,5 % verringern.
Grafik 14
Abfall und Recycling – Hauptgebäude
Grafik 15
Abfall und Recycling – Stadtzentrum
Tabelle 1
Aufschlüsselung der Abfallarten nach der deutschen Gewerbeabfallverordnung
Die Gesamtabfallmenge nach der deutschen Gewerbeabfallverordnung belief sich 2022 auf 371,73 Tonnen. Davon entfielen 294,9 Tonnen auf getrennt gesammelten Gewerbeabfall (d. h. ohne Restmüll). Der getrennt gesammelte Gewerbeabfall machte im Jahr 2022 79 % des Gesamtabfalls nach der Gewerbeabfallverordnung aus. Der Restmüll wird in einer zertifizierten Abfallbehandlungsanlage vorsortiert.
4.6 Biodiversität
In den letzten Jahren hat die EZB ihre Bemühungen fortgesetzt, die Biodiversität auf ihren Grundstücken zu fördern. 2022 wurden Rasenflächen mit einer Größe von 2 000 m² zu Wiesen mit regionalen Wildblumen umgestaltet und eine weitere Wiese angesät (sodass nunmehr insgesamt Wiesen mit einer Fläche von 23 490 m² in den Grünanlagen des Hauptgebäudes angelegt wurden).
Das Gelände der EZB bietet einen natürlichen Lebensraum für Wildbienen und andere Arten. Sie leben in den Wildblumenwiesen, die erst dann gemäht werden, wenn alle Blumen auf natürlichem Wege verblüht sind. Auch wenn Rasen gemäht werden muss, wird sehr darauf geachtet, blühende Blumen und Gräser zu schützen.
Außerdem wurde ein tragbarer Kompostbehälter angeschafft, der ebenfalls verschiedenen Tieren als Versteck dient. Zusätzlich zum bestehenden Regenwasser-Auffangsystem der Großmarkthalle wird auch Wasser von den Dächern der Hundezwinger gesammelt und beispielsweise zur Bewässerung der Hochbeete verwendet. Jedes Jahr in den Sommermonaten werden die Bäume mit Bewässerungsbeuteln versehen, damit so wenig Wasser wie möglich ungenutzt bleibt und um dafür zu sorgen, dass die zahlreichen Baumarten auf dem Gelände die zunehmende Trockenheit im Sommer überstehen.
Neuerdings werden auch die sieben Kräuter, mit denen die berühmte Frankfurter „Grie Soß“ zubereitet wird, in einem Hochbeet angebaut (Borretsch, Kerbel, Kresse, Petersilie, Pimpinelle, Sauerampfer und Schnittlauch). Zwei dieser Kräuter, nämlich Borretsch und Schnittlauch, ziehen verschiedene Insektenarten an und dienen ihnen als Nahrung).
Ein Naturlehrpfad befindet sich in Vorbereitung. Vor einzelnen Bäumen, Wiesenblumen und vor den Bienenstöcken sollen Informationstafeln angebracht werden. Sie werden das Personal und die Besucher des Hauptgebäudes der EZB grundlegend über die hier lebenden Arten und deren Umweltauswirkungen informieren.
Im Jahr 2022 wurden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter durch verschiedene Aktivitäten für die Bedeutung und den Schutz der Biodiversität sensibilisiert. In Führungen durch die Grünanlagen des Hauptgebäudes der EZB können sie deren Gestaltungskonzept und Geschichte kennenlernen und erfahren, wie sie zahlreichen Insekten-, Tier-, Pflanzen- und Baumarten einen natürlichen Lebensraum bieten.
Die von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der EZB geleitete Projektgruppe zum urbanen Gärtnern setzte ihre Arbeit 2022 fort. Beispielsweise bauten und bepflanzten ihre Mitglieder im Rahmen einer Teamveranstaltung in den Grünanlagen des Hauptgebäudes zwei weitere Gemüsebeete aus Holz.
Das Green-ECB-Team startete aus Anlass des Weltumwelttags am 5. Juni 2022 die Kampagne „Road to Paris“. Sie soll den Weg zu den Zielen begleiten, die sich die EZB in Anlehnung an das Pariser Abkommen gesetzt hat. Im Rahmen dieser Kampagne wurden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der EZB aufgefordert, im Wettbewerb mit ihren Kolleginnen und Kollegen Punkte für die Verkleinerung ihres eigenen CO2-Fußabdrucks zu sammeln. Ein besonderer Schwerpunkt lag auf den Bemühungen der EZB, die Biodiversität auf ihren Grundstücken zu fördern. Weitere Informationen zur Kampagne „Road to Paris“ finden sich in Kapitel 4.10 – Kommunikation, Engagement und Sensibilisierung.
4.7 Banknoten
Im Rahmen der Bargeldstrategie des Eurosystems ist die EZB bestrebt, die Sicherheit und Nachhaltigkeit der Euro-Banknoten im gesamten Bargeldkreislauf zu erhöhen.
Nur die EZB und die nationalen Zentralbanken des Eurosystems sind dazu befugt, die Ausgabe von Banknoten innerhalb des Euroraums zu genehmigen. Ende 2022 befanden sich 29,5 Milliarden Euro-Geldscheine in Umlauf.
Die Direktion Banknoten der EZB koordiniert, überwacht und reguliert das Design, die Herstellung und den Umlauf der Euro-Banknoten. Die EZB fördert ein gutes Umweltmanagement und ist bestrebt, Gesundheits- und Sicherheitsrisiken für die Öffentlichkeit und all diejenigen, die an der Herstellung und Inverkehrgabe der Euro-Banknoten beteiligt sind, zu vermeiden. Alle Hersteller von Euro-Banknoten und deren wichtigsten Rohstoffen müssen der EZB ihre Zertifikate für die Normen ISO 9001, ISO 14001 und ISO 45001 sowie gesonderte Erklärungen vorlegen, um nachzuweisen, dass sie die darin niedergelegten Anforderungen an das Qualitäts-, Umwelt-, Gesundheits- und Sicherheitsmanagement sowie das ethische Geschäftsverhalten erfüllen. Die Direktion Banknoten prüft und bewertet auch, welche Auswirkungen die Produktionsprozesse auf die Umwelt haben.
Auf der Grundlage dieser Bewertung setzen die EZB und die nationalen Zentralbanken Maßnahmen um, die die Umweltauswirkungen der Herstellung von Euro-Banknoten minimieren. So kamen 2022 rund 85 % der 6 000 Tonnen Baumwollfasern, die zur Herstellung von Euro-Banknotenpapier verwendet wurden, aus ökologisch und sozial nachhaltigen Quellen. Die EZB setzt sich mit Nachdruck dafür ein, dass der Anteil von Bio-Baumwolle im Papier für die Euro-Geldscheine bis Ende 2023 auf 100 % erhöht wird.
Mit einer Reihe laufender Forschungs- und Entwicklungsprojekte wird das Ziel verfolgt, die ökologische Nachhaltigkeit derzeitiger und künftiger Euro-Banknoten zu verbessern. So soll ihre Umlauffähigkeit verlängert werden, und die Umweltauswirkungen a) der Rohstoffproduktion und b) der Behandlung am Ende ihres Lebenszyklus sollen verringert werden. Die EZB steht im Austausch mit allen Beteiligten, um Verbesserungspotenziale zu ermitteln und Lösungen zu finden, mit denen die ökologische Nachhaltigkeit der Euro-Banknoten im gesamten Bargeldkreislauf, einschließlich des Ökodesigns künftiger Euro-Banknoten, erhöht wird.
Ausführliche Informationen über die Umweltauswirkungen der Euro-Banknoten sind dem Abschnitt Der Euro auf der Website der EZB zu entnehmen.
4.8 Umweltfreundliche öffentliche Beschaffung
Die Beschaffung hat im Umweltmanagementsystem der EZB einen hohen Stellenwert, da sie das Potenzial hat, die Weichen für die Integration von Nachhaltigkeitsaspekten in Beschaffungsprozesse und Spezifikationen sowie in die Wertschöpfungskette der EZB zu stellen.
Im Jahr 2022 führte die EZB 307 neue Vergabeverfahren durch. 54 dieser Verfahren werden als „umweltfreundliche Vergabeverfahren“ angesehen, bei denen ökologische Aspekte berücksichtigt wurden, beispielsweise in den Beschaffungsspezifikationen für Abfallentsorgung und Reinigungsdienstleistungen. Somit waren 18 % aller neuen Beschaffungen im Jahr 2022 umweltfreundlich, was in etwa dem Vorjahreswert entspricht (18,2 % im Jahr 2021). Die wertmäßige Entwicklung verhält sich ähnlich. Vergabeverfahren, bei denen ökologische Aspekte berücksichtigt wurden, hatten einen Anteil von 27 % am Gesamtwert aller neuen Vergabeverfahren im Jahr 2022. Dies entspricht einem Anstieg um 6 Prozentpunkte gegenüber 2021.
Im Jahr 2022 erfolgten alle 64 öffentlichen Ausschreibungen und 97 Aufforderungen zur Abgabe eines Angebots an drei oder fünf infrage kommende Lieferanten auf elektronischem Weg (über die e-Tendering-Plattform der EZB, ASTRA oder andere Möglichkeiten der elektronischen Kommunikation oder Einreichung). Durch die vollständige Umsetzung eines durchgängig elektronischen Beschaffungsprozesses verbessert sich die Umweltbilanz deutlich im Hinblick auf Emissionen, die durch Papierverbrauch, Druckverbrauchsmaterialien, Verpackungsmaterial und Versand entstehen. Außerdem finden Treffen zwischen der EZB und Lieferanten weiterhin fast ausschließlich virtuell statt, um die Emissionen aus der Anreise der Lieferanten zur EZB zu senken. Des Weiteren bleiben elektronische Signaturen bei Verträgen übliche Praxis, was auch der Erreichung von Materialeffizienz- und Energieeinsparungszielen förderlich ist. Mit nur wenigen Ausnahmen wurden 2022 fast alle Verträge, Bestellungen und Benachrichtigungsschreiben bei der EZB digital signiert.
Schulungs- und Sensibilisierungsaktivitäten zum Thema umweltfreundliche Beschaffung wurden erneut denjenigen angeboten, die bei der EZB für die Beschaffung verantwortlich sind. 2022 nahmen 14 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der EZB an der Online-Schulung zur Erstellung umweltfreundlicher Spezifikationen teil, und 28 Mitglieder des Beschaffungsteams nahmen an einer Abteilungssitzung zur Förderung umweltfreundlicher Beschaffungspraktiken bei der EZB teil. Ein Schulungsvideo speziell zum Thema nachhaltige Beschaffung sowie eine zugehörige Präsentation wurden allen Beschäftigten in der internen webbasierten Umgebung der EZB zur Verfügung gestellt.
Zusammen mit anderen europäischen Institutionen beteiligt sich die EZB an einer gemeinsamen Aktivität hinsichtlich des Green Public Procurement Helpdesk. Die teilnehmenden Institutionen profitieren von der Datenbank des Helpdesks, den bewährten Praktiken und der Marktkenntnis im Bereich umweltfreundliche Beschaffung. Seit 2022 deckt der Helpdesk zudem die Dimension der sozialen Verantwortung ab.
4.9 Dienstreisen
Die Dienstreisen nahmen 2022 im Vergleich zu den Jahren 2020 und 2021 deutlich zu, was vor allem auf die Aufhebung der pandemiebedingten Reisebeschränkungen seit Juni zurückzuführen ist. Dennoch blieben die mit Dienstreisen verbundenen Emissionen deutlich unterhalb der Niveaus vor der Pandemie. Gegenüber 2019 waren die mit Dienstreisen verbundenen Emissionen 2022 um 64,2 % geringer und beliefen sich auf 2 770 Tonnen CO2e[6]. Die größte Emissionsquelle stellen weiterhin Flugreisen dar, die 2022 für 95,9 % der Gesamtemissionen aus Dienstreisen verantwortlich waren.
Da der Reisedienstleister gewechselt wurde, sind die Daten zu Dienstreisen für das erste Quartal 2022 unvollständig. Stattdessen werden für diesen Zeitraum Näherungswerte herangezogen, die auf verfügbaren Daten aus April zu mit Dienstreisen verbundenen Emissionen basieren, da zu dieser Zeit noch dieselben Reisebeschränkungen galten.
Die EZB hat mit einer Zunahme der Dienstreisen gerechnet und deshalb diesbezügliche Ziele und Maßnahmen in ihr Umweltmanagementprogramm aufgenommen, um einen starken Wiederanstieg zu begrenzen. Die meisten Maßnahmen wurden ab 2023 umgesetzt. Dazu zählt auch die Aktualisierung interner Reiserichtlinien, denen zufolge bei bestimmten Strecken Bahnreisen gegenüber Flugreisen zu bevorzugen sind.
Die Konferenzaktivitäten bei der EZB nahmen 2022 nach einer langen Pause aufgrund pandemiebedingter Beschränkungen allmählich wieder zu. Emissionen, die durch die Anreise zu Konferenzen bei der EZB entstehen, beliefen sich 2022 auf 1 180,1 Tonnen CO2e und waren damit noch deutlich geringer als 2019 (-89,1 %). Um die Auswirkungen von Sitzungen bei der EZB zu mindern, wurden Maßnahmen ergriffen, durch die die Zahl der physischen Sitzungen und Konferenzen mit externen Besuchern über einen Zeitraum von zwei Jahren (2023–2024) um 50 % reduziert werden soll. Konkret wurde in den Sitzungsräumen der EZB zusätzliche modernere Hybridtechnologie installiert. Um die Übernahme dieser Technologie zu erleichtern, wurden die Nutzerinnen und Nutzer mittels Informationsvideos, speziellen praktischen Übungen und einem Toolkit für Hybridsitzungen verstärkt geschult und unterstützt. Zudem hat die EZB interne Leitlinien für nachhaltige Veranstaltungen veröffentlicht, um die Auswirkungen physischer Konferenzen zu reduzieren. Nähere Informationen zum Stand dieser Maßnahmen sind Kapitel 3 – Der CO2-Fußabdruck der EZB zu entnehmen.
Infolge der veränderten Arbeitsmodalitäten und der verfügbaren Datensätze sind die Daten zum Arbeitsweg und zum Teleworking der Belegschaft mit größerer Unsicherheit behaftet und daher mit Vorsicht zu interpretieren. Dies gilt vor allem für den Zeitraum seit 2020, da sich die Muster des Pendelverkehrs zur Arbeit ständig verändert haben und die Informationsquellen andere sind. Die durch Teleworking und Arbeitswege verursachten Emissionen werden auf der Grundlage einer 2021 eingeführten Mitarbeiterbefragung berechnet, die alle zwei Jahre wiederholt wird. Die nächste Mitarbeiterbefragung soll 2023 stattfinden. Im Jahr 2022 wurden die Teleworking-Emissionen genauer berechnet, da Daten zur täglichen Auslastung der EZB-Gebäude verfügbar wurden, die präzisere Schätzungen in Bezug auf das Teleworking der Belegschaft ermöglichten. In der Befragung geht es nicht nur um die Muster des Pendelverkehrs zur Arbeit, sondern auch um den durch das Teleworking verursachten höheren Energieverbrauch (z. B. durch Bürogeräte wie Laptops, Bildschirme, Desktop-Computer, Telefone, Tablets usw. sowie durch Beleuchtung, Kühlung und Heizung). Die Teleworking-Emissionen sind zum größten Teil auf das Heizen zurückzuführen (78,3 %). Die durch Teleworking und Arbeitswege verursachten Emissionen sanken 2022 gegenüber 2021 um 22,7 %. Der Grund hierfür dürfte die genauere Berechnung der Personalpräsenz vor Ort sein. Diese war für 2021 überschätzt worden, da sie sich ausschließlich auf die Umfragedaten, die Anwesenheitspflicht an bestimmten Wochentagen und die Voraussetzung stützte, im Raum Frankfurt ansässig sein zu müssen (Krankheitstage und Abwesenheiten aufgrund von Dienstreisen wurden z. B. nicht aus der Berechnung ausgeschlossen). Dies hat dazu geführt, dass die Annahmen in Bezug auf die Arbeitswege nach unten korrigiert wurden. Außerdem wurden die Teleworking-Emissionen gesenkt, weil die Beschäftigten gemäß der neuen Richtlinie die Anzahl ihrer Teleworking-Tage verringern durften. Die EZB beschloss, dass Teleworking ab Januar 2023 weiterhin ein wichtiger Bestandteil des Arbeitslebens in der Bank bleiben sollte, und räumte maximal 110 Teleworking-Tage pro Kalenderjahr ein. Dem Beschluss ging eine Testphase von Mai bis Dezember 2022 voraus. Während dieses Übergangszeitraums bestand an mindestens acht Tagen pro Monat eine Anwesenheitspflicht im Büro. In den ersten vier Monaten des Jahres hatten die meisten Beschäftigten von zu Hause gearbeitet.
Die Treibhausgasemissionen, die mit Teleworking und dem Arbeitsweg verbunden sind, werden in Kapitel 3.2 – Indirekte Emissionen beschrieben.
4.10 Kommunikation, Engagement und Sensibilisierung
2022 war für die Umweltkommunikationsstrategie der EZB ein sehr dynamisches und erfolgreiches Jahr. Im Rahmen zahlreicher Online- und Präsenzveranstaltungen wurde für den Umweltschutz sensibilisiert.
Im Februar 2022 nahm die EZB an den interinstitutionellen EMAS-Tagen 2022 teil. EMAS ist das europäische Umweltmanagementsystem (Eco-Management and Audit Scheme). Im Rahmen der zahlreichen interessanten Veranstaltungen zum Thema Umwelt beteiligte sich die EZB mit mehreren Präsentationen zu den Themen Klimaneutralitätsstrategien, Organisation von nachhaltigen Konferenzen und Veranstaltungen sowie Befähigung zu Mitarbeitersensibilisierung und -engagement.
Anlässlich der Earth Hour des World Wildlife Fund im März 2022 demonstrierte die EZB ihre Unterstützung, indem sie das elfte Jahr in Folge daran teilnahm. Während der Earth Hour wurde in allen drei Gebäuden der EZB zusätzlich zu den Zeiten, in denen abends regulär das Licht ausgeschaltet wird, sämtliche nicht unbedingt notwendige Beleuchtung ausgeschaltet, um für sich aus dem Klimawandel ergebende Herausforderungen zu sensibilisieren. Die Cateringdienstleister der EZB demonstrierten ihre Unterstützung durch mehrere Initiativen, die es den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ermöglichten, sich zu Hause oder im Büro an der Earth Hour zu beteiligen.
Die Kampagne „Road to Paris“ war die bedeutendste Kommunikationsveranstaltung des Jahres 2022. Das Green-ECB-Team rief die Kampagne anlässlich des Weltumwelttags am 5. Juni ins Leben. Durch einen Wettbewerb der Beschäftigten und die Förderung umweltfreundlicher Verhaltensweisen soll sie den Weg zu den Zielen begleiten, die sich die EZB in Anlehnung an das Pariser Abkommen gesetzt hat.
Bei dem internen Wettbewerb wurde unter anderem eine App eingesetzt, die den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Aufschluss über ihren persönlichen ökologischen Fußabdruck gab und Aufgaben zu seiner Reduzierung stellte. Um Punkte zu sammeln, wurden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aufgefordert, verschiedene Aufgaben zu erfüllen, bei denen es darum ging, umweltfreundliche Verhaltensweisen in ihren Alltag zu integrieren. Diese Verhaltensweisen deckten die Kategorien Einkaufen, Arbeiten, Ernährung, Wohnen, Mobilität, Freizeit und digitale Welt ab.
Die Kampagne sollte die Vorgaben zur Senkung der Emissionen, die zur Verwirklichung der Ziele für 2030 erforderlich sind, direkt unterstützen, indem umweltbewusste Verhaltensweisen belohnt werden, die zur Reduzierung des CO2-Fußabdrucks der EZB-Belegschaft beitragen. Das Ziel der Aufnahme eines spielerischen Elements in die Kommunikationsaktivitäten und einer längeren Gesamtdauer war, das Engagement der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter durch die Teilnahme an neuen und spannenden Aktivitäten auf hohem Niveau zu halten.
Im Verlauf der bis Oktober 2022 andauernden Kampagne drehte die EZB fünf Videos, um die Belegschaft über verschiedene Maßnahmenbereiche zu informieren. Diese behandelten die Themen Biodiversität, Abfallmanagement, das neu eingerichtete interne Druckzentrum, Gesundheits- und Umweltaktivitäten bei Cateringdienstleistungen sowie nachhaltige Fortbewegungsmittel und Optionen für den Arbeitsweg zur EZB.
Zusätzlich fanden im Rahmen der Kampagne drei themenbezogene „Kurzstreckenwettbewerbe“ statt, bei denen die Teilnehmenden durch Tipps zu umweltfreundlicheren Verhaltensweisen für zu Hause und im Büro zusätzliche Punkte sammeln konnten. Die Themen waren Energieeinsparung, Abfallvermeidung und verantwortungsbewusster Konsum sowie Nachhaltigkeit bei Mobilität und Reisen. Aus jedem „Kurzstreckenwettbewerb“ ging ein Geschäftsbereich als Sieger hervor. Diese drei Geschäftsbereiche wurden dann zusammen mit den Gesamtsiegern der Kampagne aus den Geschäftsbereichen und dem Gewinnerteam bei der Abschlussveranstaltung im November ausgezeichnet.
Die Abschlussveranstaltung der Kampagne „Road to Paris“ fand im Rahmen der vom Kompetenzzentrum Klimawandel organisierten Klima-Tage der EZB statt und diente als Forum für die Auszeichnung der Sieger der Kampagne „Road to Paris“ durch Präsidentin Lagarde.
Durch das Engagement der Teilnehmenden und die über 3 100 Aufgaben, die während der Kampagne von Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus fast allen Geschäftsbereichen der EZB absolviert wurden, konnten im Laufe der fünfmonatigen Kampagne 92,2 Tonnen CO2e eingespart werden. Allein die Bewältigung der beiden beliebtesten Aufgaben führte zu Einsparungen in Höhe von rund 18 Tonnen CO2e. Dies zeigt, dass auch vermeintlich kleine Maßnahmen große Wirkung haben können, wenn sie konsequent und häufig umgesetzt werden.
„Besser verbunden“ lautete das Thema und die zentrale Botschaft der Europäischen Mobilitätswoche im September 2022. Die EZB beteiligte sich an dieser von der Europäischen Kommission organisierten jährlichen Sensibilisierungskampagne, indem sie verschiedene Möglichkeiten einer nachhaltigen Mobilität bewarb (Infrastruktur für Fahrradabstellplätze, Fahrradverleihsystem „Call-a-Bike“ der Deutschen Bahn und das RMV-Job-Ticket[7]). Während der Europäischen Mobilitätswoche wurden den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der EZB auch erneut kostenlose Sicherheitschecks für Fahrräder angeboten.
Der Schwerpunkt der Europäischen Woche für Abfallvermeidung lag 2022 auf den Themen Kreislaufwirtschaft und nachhaltige Textilien. In einer Woche im November fanden europaweit mehrere Maßnahmen zur Sensibilisierung für nachhaltiges Ressourcen- und Abfallmanagement statt, mit besonderem Fokus auf Recycling in der Textilbranche. Die Aktivitäten reichten von Reinigungsaktionen und Abfalltrennung bis hin zu Recyclingkampagnen und Veranstaltungen, in denen es um die Vorbereitung von Materialien zur Wiederverwendung ging. Außerdem konnten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der EZB in einem Quiz ihr Wissen über die Nachhaltigkeit der Modeindustrie testen und dabei mehr darüber erfahren, wie sich unsere Mode wirklich auf die Umwelt auswirkt.
Die mit dem Umweltmanagementsystem verbundenen Aktivitäten bei der EZB werden auch durch das Netzwerk der Environmental Representatives unterstützt. Die Environmental Representatives spielen bei der Steigerung des Umwelt- und Nachhaltigkeitsbewusstseins eine entscheidende Rolle. Sie fungieren bei relevanten Umweltfragen als Ansprechpartner für ihren Geschäftsbereichen, den Umweltkoordinator und das Green-ECB-Team und unterstützen die Einführung des Umweltmanagementsystems in ihrem Geschäftsbereich. Wie gewohnt führten die Environmental Representatives 2022 einzelne Sensibilisierungsaktivitäten und -veranstaltungen durch. Schwerpunkte lagen auf Energieeinsparung, ökologischen Herausforderungen, die ein Überdenken der alltäglichen Gewohnheiten und Handlungen erfordern, umweltfreundlicheren Team-Building-Optionen und Möglichkeiten zur Reduzierung von Haushaltsabfällen. Außerdem wurde 2022 das Environmental Representatives Dashboard eingeführt. Das Dashboard zeigt den Environmental Representatives Daten zu verschiedenen Umweltleistungsindikatoren auf Ebene der Geschäftsbereiche an. Ziel ist es, die Überwachung der Umweltleistung der Geschäftsbereiche zu verbessern und auf deren Umweltauswirkungen aufmerksam zu machen.
Die interinstitutionelle Zusammenarbeit mit anderen europäischen Institutionen und den Zentralbanken des Eurosystems mit Fokus auf dem Ausbau und Austausch von Fachkenntnissen und bewährten Praktiken im Bereich Umweltmanagement stand 2022 erneut sehr weit oben auf der Agenda. Diese Zusammenarbeit erfolgt vor allem über das Umweltnetzwerk für europäische Institutionen (Groupe Institutionnel de Management Environnemental – GIME) und das Umweltnetzwerk der europäischen Zentralbanken (Environmental Network of Central Banks – ENCB) sowie über den bilateralen Austausch mit Partnerorganisationen. Im Jahr 2022 übertraf die EZB ihr Ziel, die interinstitutionelle Zusammenarbeit durch mindestens zwei ENCB-Sitzungen zu fördern, da sie drei Sitzungen ausrichtete. Die Sitzungen wurden online abgehalten, um ein Zeichen zu setzen und reisebedingte Emissionen auch nach der Pandemie zu verringern.
5 Technische Informationen
In den vorangegangenen Kapiteln wurden die wichtigsten Entwicklungen und Maßnahmen der EZB im Umweltbereich erläutert. Dieses Kapitel enthält zusätzliche Informationen zur Umweltleistung der EZB gemäß den Anforderungen der EMAS-Verordnung[8].
Überblick Arbeitsplätze
5.1 Aktualisierung der Umrechnungsfaktoren
Die nachfolgende Tabelle gibt Aufschluss über die prozentualen Unterschiede zwischen den Umrechnungsfaktoren für CO2e-Emissionen, die für die Berechnung der Emissionen für 2021 und 2022 verwendet wurden (weitere Informationen sind Kapitel 3 – Der CO2-Fußabdruck der EZB zu entnehmen). Obwohl die meisten Emissionsfaktoren jährlich aktualisiert werden, sind in der Tabelle nur diejenigen Faktoren angegeben, die sich gegenüber 2021 um mehr als 5 % verändert haben. Dieser Überblick enthält weitere Informationen zu den in dieser Erklärung beschriebenen Entwicklungen. Die Unterschiede im Vorjahresvergleich werden jeweils auf Grundlage der laut den entsprechenden Quellen neuesten Faktoren berechnet.
Standortbezogene Emissionen
5.2 Arbeitsplatzbezogene Umweltleistungsindikatoren 2020–2022
5.3 Unsicherheitsbewertung für die CO2-Bilanz der EZB 2022
Zur Schätzung der mit Aktivitätsdaten und Emissionsfaktoren verbundenen Unsicherheit wurde folgendes Ranking herangezogen.
5.4 Einhaltung von Verpflichtungen
Die EZB unterliegt bundesweiten und kommunalen Umweltschutzvorschriften. Diese sind in einem Register zusammengefasst, das regelmäßig von Rechtsexperten überprüft und aktualisiert wird. Im Interesse einer zuverlässigen Einhaltung aller Umweltvorschriften wird sorgfältig überwacht, ob Änderungen eingetreten oder bestimmte Maßnahmen erforderlich sind. Die meisten der von der EZB einzuhaltenden Vorschriften stehen im Zusammenhang mit dem Betrieb und der Wartung ihrer Gebäude und an Auftragnehmer vergebenen Leistungen wie Reinigungsarbeiten und Cateringdienstleistungen. Interne Umweltaudits werden jährlich durchgeführt, um zu bewerten, inwieweit die EZB diese Vorschriften einhält. Bei den letzten Prüfungen wurden keine Abweichungen von den gesetzlichen Anforderungen festgestellt.
Tabelle 2
Maßgebliche Umweltgesetze und jeweils betroffene Einrichtungen/Aktivitäten
Über ihre Verpflichtungen nach dem Umweltrecht hinaus hat sich die EZB außerdem zur Einhaltung zusätzlicher Umweltvorgaben verpflichtet, wie den Leitlinien für eine nachhaltige Beschaffung und den Zielen des Umweltmanagementprogramms. Außerdem werden die Beschäftigten der EZB durch vielfältige Kommunikationskampagnen für Umweltthemen sensibilisiert.
Weitere Informationen zum Klimawandel und den zugehörigen Maßnahmen der EZB im Rahmen ihres Mandats sind auf der Website der EZB abrufbar.
6 Erklärung des Umweltgutachters
Die unten genannten Umweltgutachter bestätigen, dass die in der vorliegenden Umwelterklärung der Europäischen Zentralbank (EZB) (Registrierungsnummer DE-125-00045) beschriebenen Standorte der EZB Sonnemannstraße 20, 60314 Frankfurt am Main (Hauptgebäude), Taunustor 2, 60311 Frankfurt am Main (Japan Center) und Kaiserstraße 29, 60311 Frankfurt am Main (Eurotower) alle Anforderungen erfüllen, die in der Verordnung (EG) Nr. 1221/2009 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 25. November 2009 über die freiwillige Teilnahme von Organisationen an einem Gemeinschaftssystem für Umweltmanagement und Umweltbetriebsprüfung (EMAS) in der am 28. August 2017 und am 19. Dezember 2018 geänderten Fassung niedergelegt sind.
Mit der Unterzeichnung dieser Erklärung wird bestätigt, dass
- die Begutachtung und Validierung in voller Übereinstimmung mit den Anforderungen der Verordnung (EG) Nr. 1221/2009 in der durch die Verordnungen (EU) 2017/1505 und (EU) 2018/2026 der Kommission geänderten Fassung durchgeführt wurden,
- das Ergebnis der Begutachtung und Validierung bekräftigt, dass keine Anhaltspunkte für die Nichteinhaltung geltender Umweltvorschriften vorliegen,
- die Daten und Angaben in dieser Umwelterklärung ein verlässliches, glaubhaftes und wahrheitsgetreues Bild aller Tätigkeiten der Organisation vermitteln.
Diese Erklärung ist nicht mit einer EMAS-Registrierung gleichzusetzen. Eine solche kann nur durch eine zuständige Stelle gemäß der Verordnung (EG) Nr. 1221/2009 erfolgen. Diese Erklärung darf nicht als eigenständiges Dokument im Rahmen der öffentlichen Kommunikation verwendet werden.
Frankfurt am Main, 14. Juni 2023
Haftungsausschluss
Die vorliegende Umwelterklärung der EZB informiert die Öffentlichkeit und andere interessierte Parteien über die Umweltleistung und ‑aktivitäten der Europäischen Zentralbank (EZB) im Jahr 2022. Das Dokument ist auf der Website der EZB unter Umweltschutz bei der EZB abrufbar.
Die EZB wurde 2010 erstmals nach dem EMAS-System der EU validiert. Das vorliegende Dokument ist die 14. Umwelterklärung, die im Rahmen des EMAS-Validierungszyklus zu erstellen war. Sie knüpft an die konsolidierte Umwelterklärung für 2022 an. Ein vollständiges Bild ergibt sich nur, wenn die aktuelle und die Umwelterklärung von 2022 zusammen gelesen werden. Das vorliegende Dokument enthält die aktualisierten Daten für das Jahr 2022.
Diese Umwelterklärung wurde im Einklang mit EMAS-Standards gemäß der Verordnung (EG) Nr. 1221/2009 und ihren gemäß der Verordnung (EU) 2017/1505 geänderten Anhängen erstellt.
© Europäische Zentralbank, 2023
Postanschrift 60640 Frankfurt am Main, Deutschland
Telefon +49 69 1344 0
Website www.ecb.europa.eu
Alle Rechte vorbehalten. Die Anfertigung von Kopien für Ausbildungszwecke und nichtkommerzielle Zwecke ist mit Quellenangabe gestattet.
Informationen zur Fachterminologie finden sich im EZB-Glossar (nur auf Englisch verfügbar).
Die von der deutschen Bundesregierung verabschiedeten Energieeinsparverordnungen zur Unterstützung des von der Europäischen Kommission vorgelegten Plans zur Senkung der Gasnachfrage wurden zum 1. September 2022 herausgegeben.
Gemäß dem Zertifikat der Deutschen Bahn werden direkte Emissionen von Zertifikaten für erneuerbare Energien abgedeckt und daher mit null bilanziert. Vorgelagerte Emissionen (Well-to-Tank-Emissionen) werden zu 100 % kompensiert. Da zum vorgelagerten Energieverbrauch pro Kilometer und den zugehörigen Emissionsfaktoren keine Daten vorliegen, werden diese Emissionen derzeit nicht unter den Scope-3-Emissionen erfasst.
Well-to-Tank-Emissionen sind vorgelagerte Emissionen aus der Herstellung, der Weiterverarbeitung und der Lieferung von Kraftstoffen.
In Bezug auf Flugreisen ergibt sich der Strahlungsantrieb (Radiative Forcing) aus der Summe aller direkten Emissionen (z. B. CO2 und Ruß) und indirekten atmosphärischen Effekte (z. B. Methan, Ozon, Sulfat und Kondensstreifen). Der Strahlungsantriebsindex (Radiative-Forcing-Index – RFI) ist ein Maß für den Teil des durch Flugzeuge bedingten Klimawandels, der nicht von der Freisetzung von fossilem Kohlenstoff herrührt. (Quelle: IPPC: Aviation and the Global Atmosphere, https://archive.ipcc.ch/ipccreports/sres/aviation/index.php?idp=71, aufgerufen am 17.04.2023 um 16:13 Uhr)
Biogene Emissionen sind CO2-Emissionen, die bei der Verbrennung von Biomasse entstehen. Sie werden getrennt von den CO2e-Emissionen aus fossilen Brennstoffen erfasst.
Einschließlich des Strahlungsantriebs (Radiative Forcing) im Luftverkehr und der Well-to-Tank-Emissionen von Flugzeugen und Kraftfahrzeugen.
2022 bot die EZB ihrer Belegschaft zu einem vergünstigten Preis ein Job-Ticket für den Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) an.